Schnupftabak
Der Gebrauch von Schnupftabak ist eine in Bayern liebgewonnene Tradition.
Die original Schnupftabakherstellung erfolgt unter Zugabe von
- ein Wachholderstrunk
- Tabakblätter (vorher in Zuckerwasser eingelegt)
- ein Löffel Butterschmalz
Die Zutaten wurden mit einem Mörser und Stößel zerkleinert bis ein feines schwarzes Pulver entstand. Die Prozedur dauerte ca. 1 Stunde.
In der heutigen Zeit wird das Butterschmalz durch geruchloses Öl ersetzt. Das Butterschmalz bzw. das Öl hatten die Aufgabe die Masse feucht und geschmeidig zu halten damit der Tabak seine klebrig feuchte Konsistenz bekam.
Das professionelle Schnupfen ist eine Kunst an sich. Zuerst wird die Schnupfhand zu einer Faust geballt, wobei der Daumen ausgespreizt bleibt. In der Höhlung die hinter dem Daumenballen entsteht, wird ein ca. erbsengroßes Häufchen Tabak gestreut. Nun wird der Tabak abwechselnd in das linke und rechte Nasenloch angesogen. Da die billigen Tabake jedoch mit Menthol oder Kampfer versetzt sind, ist es wahrlich eine Kunst nach dem Schnupfen nicht zu niesen. Doch 80 % des Schnupftabaks ist der sogenannte "Schmalzler" oder "Schmai". Er befindet sich in steinernen Fläschchen, und er ist mit einem Stopsel aus Haaren verschlossen.
Es gibt sogar Wettkämpfe im Schnupfen. Der beste wird im einminütigem Schnellschnupfen ermittelt. Wer in dieser einen Minute den meisten Schnupftabak aufsaugt hat gewonnen. Der Rekord liegt bei etwa 5 Gramm in einer Minute. NUR niesen darf man auf keinen Fall!
Nach dem Schnupfen wird sich mit einem ordentlichen Schnupftuch (rot oder blau) gesäubert. Es ist größer als ein übliches